Michael Borodins Debütfilm zeigt in einer Mischung aus Gewalt und Roadtrip schonungslos und aufrüttelnd ein in der Kinolandschaft wenig beachtetes Thema – die moderne Sklaverei.
Im Hinterzimmer eines kleinen Moskauer Supermarkts wird bescheiden Hochzeit gefeiert. Scheinbar eine harmonische Gastarbeiter-Community, doch auf Mukhabbats Gesicht zeichnet sich Unbehagen ab. Die Usbekin ist Migrantin und im „Produkty 24“ be- schäftigt. Trotz Schwangerschaft schuftet sie mit Anderen Tag und Nacht auf engstem Raum. Wer nicht gehorcht oder gar abhauen will, wird auf brutale Weise misshandelt. Die Polizei macht mit: Für sie ist jede Ware gratis, auch menschliche. Als Mukhabbat nach ihrem Pass auch noch das Allerwichtigste genommen wird, bricht sie aus. Die Hölle ist real: 2016 begannen die Enthüllungen um die so genannten Golyanovo-Sklaven, nun ein Fall vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.