„Hundertprozentig“ ist das Lieblingswort, dass Ben und sein Kumpel verwenden, wenn sie über Gott und die Welt, aber vor allem sich selber reden. Zweifel gibt es nicht, man weiß ja was richtig und falsch ist. Eine Gewissheit, die jedoch bald in Frage gestellt wird, ausgelöst durch einen seltsamen Anruf aus Texas: Bens Freundin sei ums Leben gekommen, dabei hatte Ben gar keine Freundin.
Aber er erinnert sich vage daran, ein paar Mal Sex mit Abilene gehabt zu haben, die ihrer Familie offenbar von Ben vorgeschwärmt hat. Und so findet sich Ben schnell in Texas wieder und wird von ihrer Familie wie ein verloren geglaubter Schwiegersohn begrüßt. Abilenes Bruder Ty ist überzeugt, dass Abilene ermordet wurde. Statt nun so schnell es geht auszureißen, sieht Ben seine Chance als Journalist gekommen, endlich in die Welt des Podcasts vorzudringen: Mit einer True-Crime-Story über hinterwäldlerische Texaner, die mit Waffen hantieren, Opiate schlucken und ganz weit Weg von der Welt eines die Demokraten wählenden, liberalen New Yorkers sind.
Unvereinbar scheinen die Gegensätze zu sein, die Amerika seit Jahren zunehmend entzweien: Demokraten gegen Republikaner; die (selbsterklärte) intellektuelle Elite der Küste gegen die sogenannten Flyover States, die Staaten im Herzen des Kontinents, die man nur von oben aus dem Flugzeug sieht; Coole Liberale gegen Trump-Wähler. Diese Extreme lässt der Schauspieler B.J. Novak in seinem Regiedebüt, zu dem er auch das Drehbuch geschrieben hat, aufeinandertreffen, lustvoll und pointiert.