Zwei Frauen, sie sind Freundinnen, begegnen sich nach langer Zeit wieder. Die Kriegsberichterstatterin Martha (Tilda Swinton) ist an Krebs erkrankt und bittet die Autorin Ingrid (Juliane Moore) darum, sie auf ein Landhaus in einem Naturschutzgebiet in Neuengland zu begleiten.
Die beiden haben sich viel zu sagen. Da ist der Austausch zu Themen, mit denen sie beruflich beschäftigt sind, mit der Frage, wie das Grauen von Kriegen abgebildet, erfassbar gemacht werden kann. Es geht aber auch um ganz alltägliche freundschaftliche Treffen - und schlussendlich um Marthas Schicksal. Sie hat einen Plan und bittet Ingrid um Hilfe.
Pedro Almodovar hat mit den beiden großen Diven des internationalen Arthouse-Kinos seinen ersten englischsprachigen Film gedreht. Der Spanier verschränkt in seinem neuen Werk große Themen wie Krieg, Freundschaft und Sterbehilfe über das extrem intensive und betörend zärtliche Kammerspiel zwischen zwei (älteren) Frauen. Eine immer noch seltene und selbst für Almodovar überraschende Besetzung. In beruhigten, fast statischen Bildern, aber ausgestattet mit dem für ihn typischen farbstark-artifiziellen Setdesign entwickelt sich die berührende Geschichte einer Frauenfreundschaft in einer Extremsituation.
Pedro Almodovar wurde dafür in Venedig mit dem (längst überfälligen) Goldenen Löwen gefeiert.
Grit Dora (Kinokalender Dresden)